Atemtechniken für Schwangerschaft und Geburt

Es gibt verschiedene Atemtechniken, die dir helfen können Schmerzen und Stress zu kanalisieren. Zwei dieser Techniken, das (Ver)Tönen und die Bienenatmung, möchte ich dir heute vorstellen.

Vielleicht kommst du dir am Anfang ein wenig komisch vor laute Geräusche zu machen, aber mit ein wenig Übung legt sich das.

Und ich hoffe, spätestens bei der Geburt werden alle deine Hemmungen fallen und du kannst das Tönen und Summen als möglichst entspannendes und nützliches Instrument nutzen, um mit deinem Schmerz oder deiner Angst umzugehen. Du bekommst heute zwei wunderbare neue Entspannungstechniken in dein Repertoire. Nutze sie!

Warum sind eine gute Atmung und Atemtechniken so wichtig

Die Funktion der Atmung ist ganz klar die Sauerstoffversorgung deines Babys und dir. Du solltest gut mit Sauerstoff versorgt sein, da du unendlich viel Arbeit während der Geburt leistest. Bist du nicht genügend versorgt, kann der Gebärmuttermuskel nicht optimal arbeiten und es kommt zu Schmerzen. Eine ruhige, tiefe und regelmäßige Atmung ist wichtig für alle Stadien der Geburt, der Schwangerschaft und eigentlich für das ganze Leben.

Warum überhaupt tönen und summen und nicht einfach schreien

Natürlich kannst und darfst du deinen Schmerz auch mit aller Gewalt in die Welt hinausschreien, ich bin mir sicher, man wird es dir unter diesen Umständen verzeihen. Fakt ist, dass das hinausschreien deines Schmerzes dich sehr wahrscheinlich mehr anspannt und verkrampft, als dass es dich entspannt. Dein Baby kommt so oder so, ob du nun schreist, tönst, summst oder singst. Um deinen Beckenboden möglichst zu entspannen und dein Beckenbodenglück zu unterstützen ist das Tönen eine sehr sinnvolle Methode. Es ist eine wunderbare Alternative für jede Frau, die eine möglichst sanfte Geburt erfahren möchte.

Kurze Zusammenfassung warum Tönen und Summen so toll ist!

Tönen ist wichtig weil…

  • Tönen ist der aktive Umgangs mit Schmerz während der Geburt.
  • Schwierige Geburtssituationen lassen sich grundlegend verändern.
  • Tönen ermöglicht dir und deinem Muttermund sich zu öffnen.
  • Tönen entspannt hilft deinen Beckenboden zu entspannen.
  • Es soll dich ablenken und dir helfen den Verspannung und den Schmerzen gelassener zu begegnen.

Bienenatmung ist wichtig weil…

  • Die Bienenatmung ist sehr effektiv bei Menschen, die unter Stress leiden. Frust, Wut, Angst, Stress und Anspannung werden gelöst.
  • Es ist einfach und schnell erlernbar.
  • Diese Atemtechnik kann jeder vom Kindesalter bis ins hohe Alter praktizieren.
  • Die Bienenatmung ist so gut wie für jeden geeignet und kann unabhängig von der Schwangerschaft regelmäßig zur Entspannung praktiziert werden.

Atemtechniken: Tönen und die Bienenatmung

Atemtechniken: Tönen

  1. Komme in einen aufrechten Sitz.
  2. Hole tief Luft, atme in den Bauch zu deinem Baby.
  3. Atme langsam durch den leicht geöffneten Mund aus und töne AAAAAHHHHHH,  OOOOOHHHHHH oder MAAAAAHHHHH. Diese Töne helfen dir beim langsamen Ausatmen und entspannen dich.

Klicke auf  Tönen mit Ulya und lade dir kostenlos das PDF mit Tönübungen zum Mitmachen runter.

Atemtechniken: Bienenatmung

Es gibt verschieden Möglichkeiten die Bienenatmung (Sanskrit: Bhramari) zu praktizieren.

Atemtechniken: Bienenatmung - Eine Biene sitzt auf einem Sonnenblumenblatt

Erste Möglichkeit

  1. Setze dich aufrecht hin. Schließe deine Augen und entspanne die Gesichtsmuskeln. Lass deine Arme entspannt und lege dein Hände sanft auf deinen Bauch oder auf deinen Oberschenkeln ab.
  2. Atme tief durch die Nase ein.
  3. Atme aus und mach ein summendes Geräusch wie eine Biene…MMMMHHHHH.
  4. Atme wieder ein und wiederhole den Vorgang 3-7 Mal.

Zweite Möglichkeit

  1. Setze dich aufrecht hin. Schließe deine Augen und entspanne die Gesichtsmuskeln.
  2. Halte / drücke sanft mit deinen Zeigefingern auf die jeweiligen Ohrknorpel zwischen Wange und Ohrmuschel.
  3. Atme aus und mach ein summendes Geräusch wie eine Biene…MMMMHHHHH.
  4. Atme wieder ein und wiederhole den Vorgang 3-7 Mal.

Dritte Möglichkeit

  1. Setze dich aufrecht hin. Schließe deine Augen und entspanne die Gesichtsmuskeln.
  2. Lege deine Hände über deine Ohren.
  3. Atme tief durch die Nase ein.
  4. Atme aus und mach ein summendes Geräusch wie eine Biene…MMMMHHHHH.
  5. Wiederhole den Vorgang 3-7 Mal.

 

Tipp:

  • Probiere alle Möglichkeiten aus, spiele mit der Lautstärke des Tönens und Summens und finde deine eigene Stimme.
  • Lass deinen Kiefer bei allen Übungen möglichst locker und entspannt, beiße die Zähne nicht aufeinander. Die Lippen bleiben entspannt und schwingen locker mit.
  • Führe alle Übungen in ruhiger Umgebung durch. Lenke dich nicht durch Musik, Fernsehen oder andere Menschen ab.
  • Bei Schwindel oder Übelkeit: Breche die Übung ab. Versuche es vorsichtig zu einem späteren Zeitpunkt wieder.

Disclaimer: Diese Übungen ersetzen weder einen Arztbesuch, professionellen Rat noch stellen sie eine Behandlungsempfehlung dar.

Viel Spaß beim Tönen und Summen!

P.S: Klicke auf  Tönen mit Ulya und lade dir kostenlos das PDF mit Tönübungen zum Mitmachen runter.

P.P.S: In meiner neuen Facebook Gruppe Beckenbodenglück findest du einen Haufen Infos und eine tolle Gemeinschaft von Frauen mit ähnlichen Erfahrungen zum Beckenboden.

 

2 Kommentare zu “Atemtechniken für Schwangerschaft und Geburt

  1. Katja sagt:

    Liebe Ulya,
    ich bin ganz begeistert von deiner Bienenatmung. Das hast du wunderschön erklärt. Ich fühle mich dabei ganz entspannt, konzentriert und vor allem zentriert – vor allem, wenn ich die Ohren zu halte. Das kann nur hilfreich sein unter der Geburt.
    Mein herzlichstes Danke dafür!
    Liebe Grüße
    Katja

    1. Ulya sagt:

      Hallo Katja,
      vielen Dank für die lieben Worte!

      In der Schwangerschaft habe ich beide Atemtechniken regelmäßig benutzt. Muss allerdings gestehen, dass ich am Anfang der Geburt getönt habe und schnell festgestellt habe, dass mein Körper doch nach anderen Dingen verlangt (viel viel viiiiieeel Bewegung und viel tiefes bewusstes Atmen)

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Energie.
      Als Idee … vielleicht ist die Bienatmung auch etwas für die Wehenpausen (wird beim 2. Kind getestet haha)

      Ulya

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.