Reisehygiene und Gesundheit für Frauen – 2 Alternativen

Ich habe vor kurzem einen Blogeintrag von Carina (pinkcompass.de) zum Reisehygiene gelesen. Ich finde es super, dass sie das Thema Frauenhygiene auf Reisen anspricht. Als Frau habe ich da natürlich auch einige Gedanken zu.

Warum so wenig drüber geschrieben wird, weiß ich leider nicht, aber ich finde Carina sollte etwas mehr unterstützt werden…

Ich bin gerne eine Frau, mit allem was dazu gehört. Wer Probleme mit seinem Körper oder dessen Funktionen hat, der liest jetzt besser nicht weiter.


Reisehygiene und öffentliche Toiletten

Reisen kann in dieser einen speziellen Woche eines jeden Monats – ich nenne sie liebevoll „Höllenwoche“ – für Frauen sehr, sehr anstrengend sein. Jede Frau die während ihrer Menstruation auf eine öffentliche Toilette angewiesen ist, weiß, wie anstrengend es werden kann.

Was ich – im Gegensatz zu vielen anderen westlichen Reisenden – mag, sind unwestliche Toiletten. Toilettenschüsseln sind mir ein Graus und ich bin dankbar, wenn ich stattdessen ein Loch im Boden vorfinde, weil dieses ja letztendlich doch weit weg von sämtlich Körperteilen bleibt. Bei westlichen Toiletten muss ich immer balancieren und hoffen, dass nichts meine Beine oder schlimmeres berührt.


Menstruationstassen

Menstruationstassen werden immer öfter erwähnt, aber ich finde wenige Bloggerinnen, die sie scheinbar schon selbst (über einen längeren Zeitraum) getestet haben.

Die Menstruationstasse ist eine weiche Silikonschale, geformt wie eine kleine Glocke. Er wird wie ein Tampon benutzt. Das bedeutet, man faltet die Tasse und führt sie dann in den Scheideneingang ein. Die Menstruationstasse öffnet sich und saugt sich dann fest. Die Menstruationstasse fängt das Menstruationsblut auf, ist dicht, geruchlos und zuverlässig.

Ich habe verschiedene Modelle ausprobiert und kann wirklich aus Überzeugung sagen, es gibt nichts besseres! Dass Frauen – und vor allem langzeitreisende – noch Tampons benutzen und diese immer noch auf deren Packlisten steht, ist wirklich schade.

Ich habe die Mooncup, Lunette, MeLuna und Femmecup getestet. Die einzige Tasse, die ich nicht empfehlen kann ist die MeLuna, weil sie bei mir einfach nicht aufplöppen will. Die andern Drei kann ich jeder Frau wirklich ans Herz legen. Im Grunde gibt es keine großen Unterschiede. Die Mondtasse zum Beispiel ist recht hart im Vergleich zu den andern Tassen. Die MeLuna gibt es in vielen verschieden Farben, Größen und Modellen. Aber wie bereits gesagt, ich bin wirklich mit allen meinen Tassen zufrieden, nur die MeLuna will leider eben nie aufplöppen.

Es ist natürlich von Frau zu Frau verschieden, aber die Mentruationstasse hat generell ein viel höheres Fassungsvermögen als ein Tampon und braucht daher nicht so oft geleert werden. Wenn ich also nun wirklich das letzte übelste Toilettenloch unterwegs erwischt habe, lasse ich meine Menstruationstasse einfach drin. Besonders auf langen Strecken (z.B. während langen Flügen) bin ich immer wieder dankbar dafür. Frau sollte die Tasse im Normalfall nicht länger als 12 Stunden drin lassen. In Ausnahmefällen, habe ich es doch schon getan und gut überstanden. Wie gesagt, dies sollte eine Ausnahme sein nicht die Regel. Meine war wirklich noch nie voll.

Wie eben alles Neue muss man auch hier probieren. Der Menstruationsbecher trocknet den Körper nicht aus, braucht nicht so oft gewechselt zu werden, spart Abfall und Geld. Ich habe anfangs ein wenig Geduld gebraucht, aber jetzt ist die die Menstruationstasse meine ständige Begleiterin. Sie bietet wirklich nichts als Vorteile und ist der wichtigste Teil meiner Reisehygiene.

Reisehygiene: Menstruationsbecher und digitales Thermometer mit Becher und Beutel.
Ich reise nie ohne meinen Menstruationsbecher, den Reinigungsbecher und meinem digitalen Thermometer, dem Cyclotest lady.

Nun zum nächsten Thema das mir am Herzen liegt:


(Nicht) hormonelle Verhütung

Ich lese sehr oft von der Pille, die auf Reisen scheinbar oft und gerne ohne Unterbrechnung, durchgenommen wird. Den Gedanken meine Menstruation für Monate zu unterdrücken, finde ich schrecklich. Ich habe das Gefühl, man verdrängt das Problem, anstatt sich damit auseinanderzusetzen.

Ich bin ein großer NFP  Befürworter und verhüte nach dem Prinzip der symptothermale Methode. Die sog. symptothermale Methode (STM), ist eine Kombination aus Temperaturmessung und Schleimbeobachtung (oder alternativ auch Beobachtung des Muttermundes), die es aus Verhütungssicht mit der Pille problemlos aufnehmen kann.

NFP kann genutzt werden, um die Familienplanung in Angriff zu nehmen oder eben um zu Verhüten. NFP ist super. Man lernt so unglaublich viel über seinen eigenen Körper und stellt fest, dass man eigentlich komplett ahnungslos ist. Komplett ahnungslos!

Ich kann nachvollziehen, wenn Frauen zu Beginn skeptisch sind, weil man schließlich mit hormonellen Verhütungsmitteln groß wird. Niemand klärt einen über Alternativen auf. (Das wäre auch katastrophal für die Phamaindustrie.)

NFP ist eigentlich sehr einfach, aber es tun sich zu Beginn einige Fragen auf. Wenn man es aber erst einmal raus hat, ist es großartig. Es ist hormonfrei, kostengünstig und verlässlich. Alles was man dazu benötigt ist ein Thermometer, Augen, Gefühl und Verstand. Es gibt keine Nebenwirkungen und Frau lernt dabei, wie ihr Körper eigentlich funktioniert.

myNFP hat eine super Website voller Informationen und Erklärungen. Es gibt auch eine kostenpflichtige App, die jeden Cent wert ist und nur einmal gekauft werden muss. Ich benutze die Website und die App, man braucht aber eigentlich weder noch. Hier kann man sich das Zyklusblatt ausdrucken und einfach mal anfangen und später entscheiden, ob man nicht doch lieber die Website und/ oder die App nutzen möchte.

Für eine Reisende ist das Thema Reisehygiene wichtig. Damit steht und fällt schließlich das wohlbefinden an unbekannten neuen Orten.

Es wird wirklich Zeit, dass wir uns als Frauen mit unserem Körper auseinadersetzen ohne Ekel, Scham und Scheu sondern mit Neugierde die uns hoffentlich verstehen lehrt.

2 Kommentare zu “Reisehygiene und Gesundheit für Frauen – 2 Alternativen

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